Dienstag, 20. August 2013

Creadienstag mit gelben Fingern

   
   
Immer mal wieder versuche ich mich im Färben von Wolle und Stoffen, bisher jedoch nicht wirklich mit großem Erfolg. Ich muss aber zugeben, dass ich mehr nach Gefühl färbe und nur die Chemie wiege und keine Färbeprotokolle führe und hin und wieder auch vergesse, dass das Kraut unbehandschuhte Hände kräftig mitfärbt :-O

Im letzten Jahr habe ich bei Freunden Walnussschalen aufsammeln können und kalt ein paar Stoffstücke gefärbt, aber auch ein paar Stücke eines sich aufdröselnden Schaffells. Letzteres hat so eine tolle Farbe bekommen, dass ich jetzt schon angefangen habe, die ersten runtergefallenen Walnussschalen zu sammeln. Meine Eltern haben Obst und Gemüse in der Kühltruhe, bei mir sind es zu zeitig vom Baum gefallenen Walnüsse.

Aber bis genug Walnüsse zusammen sind, dauert es noch ein Weilchen. Dafür blüht hier an vielen Orten die Goldrute in voller Pracht.


    

Ich hoffe, die Hummeln werden immer noch satt, auch wenn ich ihnen ein Bund weggeschnitten habe.
    
    
     
   
Im ersten Färbebad durfte ein großes Stück Baumwollstoff baden. Gebeizt hab ich es vorher nur mit Alaun. Ganz gleichmäßig ist es nicht geworden, dafür war mein Topf wohl nicht groß genug. Aber ich mag es so, so sieht es lebendiger aus. Ideen, was ich daraus mache, hab ich einige. Mal sehen, welche ich davon umsetze und vor allem wann.
  

     
Für dieses apricotfarbene Stück Bouretteseide rührte ich mir extra Kaltbeize an. Darauf gestoßen bin ich hier. Ich mag Bouretteseide sehr, weiß aber nicht mehr, welcher Teufel mich geritten haben muss, als ich mir vor ein paar Jahren ein Stück in dieser Farbe kaufte, das geht eigentlich gar nicht an mir. Aber das Material ... seufz. Also ab damit ins Färbebad.


  
   
 Entgegen diverser Empfehlungen habe ich auch bei der zweiten Färbeflotte nur den abgegossenen Sud genommen. In der Zwischenzeit habe ich einen Teil des ausgekochten Krautes einfach auf ein (auch nur mit Alaun gebeiztes) weißes T-Shirt gepackt, alles schön zusammengerollt und das Shirt im restlichen Kraut über Nacht gelagert.

Am nächsten Morgen sah es dann so aus ... 
 

   

... und nachdem der Färbetopf wieder frei war, kochte ich das Shirt einfach zusammen mit dem Kraut.


   Inzwischen hängen die Stoffe auf der Leine. Groß ist der Farbunterschied bei der Seide nicht geworden (und in der Realität scheint mir die Farbe jetzt etwas kräftiger als auf dem Foto), aber der Gelbanteil macht sie für mich tragbar. Mal sehen, vielleicht färbe ich noch mal nach, neues Kraut ist inzwischen schon ausgekocht.
   
   
    
   
Beim T-Shirt hat sich die Farbe in der Sonne noch ein bisschen verändert, bekam einen Stich in Richtung oliv und die Konturen der Fecken wurden stärker. Aber nur auf der linken Seite, man sieht es ein bisschen im Ausschnitt. Gewendet ist es wieder leuchtend gelb. 


    
 
 Ich hab es noch mal gespült und werd es noch mal ein paar Stunden in die Sonne hängen.
   Trotz kleiner Patzer findet meine Tochter ihr Shirt jetzt richtig cool.

Und weil es mir so fleckig auch gefällt, wird der hellgelbe Jersey, mit dem ich ahnungslos mal ungebeizt Färben probiert hatte, gebeizt und auch mit Kraut eingewickelt ;-)

Nun bin ich mal gespannt, wann ich bei Ankes Creadienstag verlinken kann, denn da gibt's dienstags immer ganz viel kreatives zu bestaunen.

Jetzt geht's zu Anke.

  

5 Kommentare:

  1. Andere haben Obst und Gemüse im Kühlschrank..., das ist gut:-)
    Sehr interessant, selber zu färben! Und wirklich ein tolles Gelb ist das geworden. liebe Grüße und einen ausgeschlafenen Tag - war ja noch spät geworden gestern, wie ich sehe *g*
    Petra

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    1. Liebe Petra,

      leider geht das mit den Walnussschalen nicht anders, denn unter'm Baum werden sie ganz schnell braun und sollen nicht mehr zum Färben geeignet sein.

      Ausschlafen, was ist denn das? Als Du kommentiert hast, war ich bereits Mamataxi. Und jetzt ist wieder Wohungssuche dran.

      Nen lieben Gruß von Antje

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  2. Ich bin begeistert!!! Vor allem vom Kühlfach..., bei mir ist's Papiermasse... Und einen Tip für die Bourette hätte ich auch noch - komm doch einfach ins Wachsbatik-Seminar, da kriegen wir das hin mit der Farbe ;-). Lieben Gruß Ghislana

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    1. Liebe Ghislana,

      von solch einem Seminar träum ich auch schon ... wie von so vielem noch... Derzeit nutze ich die wahrscheinlich letzten Landwochen. Wenn die Wohnung gefunden und die alltäglichen Wege deutlich kürzer werden und sich dann das Leben wieder eingespielt hat, hab ich hoffentlich auch wieder Zeit für Seminare und Reisen und dann komme ich gern. Es steht auf meiner Wunschliste für 2014 ;-)

      Nen lieben Gruß von Antje

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  3. Von Deinen Ideen und Deiner Experimentierfreude bin ich ganz begeistert, ist ansteckend.
    GlG Ute

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Ich freu mich über jeden Kommentar, anonyme Kommentare musste ich allerdings abwählen.